Darf ich bitten?! Helena tanzt sich froh, gesund und frei

 
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Letzten Samstag war ich auf einem Geburtstag eingeladen. Nachdem wir ein schönes Picknick im Park veranstaltet haben, mit viel  Kuchen und kleinem Gebäck in unseren Bäuchen, stießen wir auf eine andere Gruppe, die scheinbar auch etwas zu feiern hatte. Wir wurden eingeladen, mit ihnen nach Hause zu kommen, um dort den Abend ausklingen zu lassen.

Eigentlich war ich schon zu müde, ich war etwas erschlagen von der Arbeit in den letzten Tagen und habe mich auf mein Bett gefreut. Ein blonder Lockenkopf links neben mir meinte dann aber: “Da können wir dann auch tanzen”. Ich wurde hellhörig. Das wäre natürlich etwas anderes. Das letzte Mal richtig tanzen, war ich vor einigen Monaten und das aufgrund der Corona-Situation auch nur mit viel Vorsicht. Ich beschloss, noch mitzufahren und fand mich eine halbe Stunde später in einem wunderschön verwilderten Garten zwischen Lichterketten und Musikboxen wieder.

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Und dann wurde getanzt. Zu Musik aus den unterschiedlichsten Jahrzehnten und Richtungen, über viele Stunden hinweg. Ich warf meine Arme durch die Luft und hüpfte hin und her, tanzte allein und mit anderen, bewegte mich einfach. Manchmal hab ich die Augen geschlossen und bin in mir selbst und der Musik versunken. Wir gaben uns hin, bewegten uns mit dem und im Rhythmus, verschmelzt gar schon mit ihm. Es hat sich angefühlt, als würde ich Ballast von den letzten Wochen von mir abschütteln und in den Bewegungen loslassen. Wenn ich mich währenddessen umsah, sah ich tanzende Körper und zufrieden lächelnde Gesichter und Köpfe, die im Takt mitschaukelten.

Natürlich ist unser Tanzstil, das Hin- und Herwippen und mit den Armen wedeln, improvisiert und vielleicht nicht das, was sich viele von euch unter Tanzen vorstellen. “Richtig tanzen” habe ich allerdings auch mal versucht. Bei einem Tanzkurs vor ein paar Jahren habe ich die Klassiker gelernt- Walzer, Foxtrott. Cha-Cha-Cha. Viel Spaß hatte ich dabei nicht, soweit ich mich erinnern kann, was aber auch an den ständig schwitzig-klebrigen Händen meines Tanzpartners gelegen haben könnte. Ich weiß noch, dass das Einprägen der neuen Schritte und das Einfühlen auf den Partner sehr viel Konzentration und Geduld gefordert hat. Meine Großeltern versuchen bis heute, mich wieder zum Standard-Tanz zu überreden, da es so gut für die Gesundheit ist. Damit haben sie wohl auch recht, denn selbst in ihrem hohen Alter sind die beiden durch das viele Tanzen sehr beweglich und gesund.

Verspannungen können sich lösen, sowohl Dopamin als auch Endorphine werden ausgeschüttet. Durch die Vielzahl an Reizen werden die verschiedensten Hirnregionen stimuliert und beansprucht. Auf Tanzpartys wie am vergangenen Wochenende verbrennt der Körper sicherlich ebenso viele Kalorien, doch ist die Konzentration weniger hoch als beim Standardtanz. Choreographiertes Tanzen hat demnach ein paar mehr gesundheitliche Vorteile. Nachweislich lindert Tanzen sogar Symptome von Depressionen, Demenz sowie Parkinson. Und Stress baut es sowieso ab. Ein wenig Freiheitsgefühl schenken.

Egal welche Art zu tanzen einem nun am ehesten liegt, wo oder wann. Ein wenig Musik am Morgen finde ich auch immer sehr angenehm, den Kopf unter der Dusche im Takt zu bewegen weckt das Hirn auf, wie ich finde.

Im zwischenmenschlichen Sinne hat das Tanzen ebenfalls einen wunderschönen Effekt. Die intime Nähe die man mit seinem Partner/seiner Partnerin bei einem ruhigen oder auch flinken Tanz teilt kann für eine Beziehung sehr förderlich sein und verlorene Verbundenheit wieder aufbauen. Also, bei Verstimmungen oder seltsamen Phasen einfach mal die Hüfte des anderen greifen und durch die Küche flitzen. Oder nur ein wenig wippen. Hauptsache gemeinsam bewegen. Dass Tanzen heilend für die Psyche und gut für das allgemeine Wohlbefinden ist, behauptet auch die Tanztherapie. Durch Ausdruckstanz und freie Improvisation wird eine gesunde und selbstbewusste Körperwahrnehmung entwickelt.

Tanzen und dabei heilen. Das ist eigentlich genau das, was ich will. Ich sollte mich nach einer Tanztherapie in Berlin umschauen. Eine liebe Freundin, die mich bald besuchen kommt, hat damit schon sehr erfolgreich Ballast, über den sie nicht sprechen konnte, ausdrücken können. Mit ihr werde ich an dem Wochenende auch auf ein Gartenfest gehen. Ich hoffe, es wird getanzt.

Helena

Helena ist Sunnyside-Autorin und lässt Ihre Blog-Leser*innen an Ihrem Leben teilhaben. Ihre persönlichen Geschichten sind sonnig, ehrlich und vor allem gesund.

Ich freue mich, dass Helena die SunnySide mit Ihren Texten bereichert.


Eure Carina


www.sunnyside-fasten.de

Anfrage Fastenwoche: carina@sunnyside-fasten.de