FOOD FOR FUTURE - 10 Tipps für nachhaltiges Essen
 

FOOD FOR FUTURE

Wir alle erinnern uns noch an die Phase in unserem Leben und manche von uns erleben sie auch heute noch: Da beißt man genüsslich in seine Currywurst und schon erntet man vorwurfsvolle Blicke. Auch die Freude am so herrlich schmeckenden Kaffee aus dem Coffee - to - go - Pappbecher mit Plastikdeckel vergeht einem, wenn man dabei mahnend gemustert wird. Essen und der Genuss von Getränken ist doch schließlich Privatsache und wem es nicht passt, der kann es ja für sich anders halten!

Diesem Glauben unterliegen mehr Menschen, als man denkt: Laut Robert Koch Institut sind 67% der Männer, und 54% der Frauen übergewichtig. Egal, so lang man selbst schlank ist, könnte man nun naiv meinen, doch allein 70% der Behandlungskosten für Diabetes sind durch Übergewicht, also Adipositas veruarsacht. In unserem Land tragen diese Kosten die Steuerzahler. Ebenso nimmt die Umweltverschmutzung durch die oft in Plastik verpackten Lebensmittel immer weiter zu. Essen ist also nicht länger Privatsache, wenn wir uns als Ganzheit betrachten. 

Nach diesem deftigen Exkurs widmen wir uns also der eigentlichen Frage: Was genau versteht man unter nachhaltigem Essen und wie führt diese Lebensweise dazu, nicht nur uns, sondern auch unserer Umwelt etwas Gutes zu tun?

Hier folgen die 10 effektivsten Methoden, den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern: 

10 Tipps, wie Du durch ESSEN die Welt retten kannst

10 Tipps, wie Du durch ESSEN die Welt retten kannst

1.) Lebensmittel vs. Bauchgrummeln

Wer schon einmal hungrig einkaufen gegangen ist, kennt es. Die Streifzüge durch die Regale des Supermarktes gleichen einem bengalischen Tiger im Dschungel auf Nahrungssuche. Es wird fixiert und zugeschlagen. Unsere Unterzuckerung lässt uns nicht nur ungesunde Lebensmittel sondern auch ein ZUVIEL an Lebensmittel in den Einkaufswagen legen.  An der Kasse dann die Bilanz: die aufs Band gelegten Lebensmittel reichen Wochen und gehen nicht nur mit nach Hause sondern auch auf die Hüften. Ende des Liedes: Man kommt mit dem Essen oft nicht hinterher und muss vieles wegschmeißen. Ein Drittel der weltweiten Lebensmittel landet auf dem Müll. Deshalb: Immer mit bereits gesättigtem Magen einkaufen gehen.

2.) Regional und saisonal einkaufen!

Wir haben von allem zuviel und das zu jederzeit. Das zeigt beispielsweise auch die Obst - und Gemüseauswahl im Supermarkt. Erdbeeren im Winter? Kein Problem. Schmeckt zwar nach Zunge aus dem Fenster, aber wer kann, der kann. Dahinter reihen sich auch Mangos, Kokosnüsse und andere tropische Früchte ein, die wir zu jeder Jahreszeit erwerben können. Doch diese Früchtchen haben eine so lange Reise hinter sich, dass jedes Meilenkonto eines Vielfliegers vor Neid erblassen lassen würde. So hängt an diesen Köstlichkeiten eben auch Co2 - und Kerosinausstoß, der die Natur bekanntermaßen schädigt. Deshalb lieber die Bauern in der Umgebung untersützen, und dort saisonale Lebensmittel einkaufen. Die schmecken vollmundig und der nächste Sommer mit seinen Erdbeeren kommt bestimmt!

Wie wärs mal vegetarisch?

Wie wärs mal vegetarisch?

3.) Sei öfter mal ein Elefant!

Ob Fleisch gesund ist, soll hier kein Thema sein. Fakt ist, dass für Weiden und Futter in Lateinamerika riesige Wälder gerodet werden. Urvölker werden dafür vertrieben und dort lebende Tiere kommen bei der Rodung qualvoll um. Die weltweite Viehwirtschaft verursacht ein Fünftel der globalen Treibhaus - Emissionen. Vielleicht ein paar helfende Motivationsgründe, es hin und wieder mal wie ein Elefant zu halten: Dieser ist stark, gesund, wir sehr alt und ernährt sich rein vegetarisch. Da tut nicht nur dem Körper gut (Reduzierung von Cholesterin) sondern auch der Umwelt. Es gibt herrliche Rezepte im Internet und wer immer noch glaubt, es fehlten ihm dadurch Proteine und Eiweiß, darf sich auch mal an Linsen, Kichererbsen, Bohnen und Co herantasten. Es lohnt sich!

Und wer dennoch auf Fleisch nicht verzichten möchte, sollte auf in der Tat auf BIO - Qualität achten und sich vorab informieren, woher das von ihm gekaufte Fleisch auch wirklich stammt. Belohnt wird dieser Spürsinn von einem schmackhaften Fleisch, von Tieren, die zumindest schöne Jahre ihres Daseins fristen konnten.

4.) Plastik, Kunststoff, Synthetik und Co!

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Wir alle kennen die üblichen Verdächtigen. Mal finden wir sie als Behälter für unser Wasser, mal als Bestandteil in unserer Kleidung, mal halten sie uns das Obst und Gemüse zusammen, mal schmieren wir Partikel von ihnen in Form von Sonnencreme auf unsere Haut, mal genießen wir sie in kleinsten Bestandteilen in unserem Kaugummi und manche von uns kaufen sie gerne immer mal wieder gegen einen kleinen Aufpreis an der Kasse, um ihren Einkauf nach Hause zu tragen. Entsorgt wird das meiste im Meer, denn die weltweiten Mülldeponien bewältigen schon lange nicht mehr diese Massen an Plastikmüll. Jeder Verzicht auf Plastik ist deswegen dringend ans Herz zu legen.



5.) Flossenkampf

Viele, die auf Fleisch verzichten, greifen als Alternative zu Fisch und manche erhöhen auch ihren Fischkonsum im Allgemeinen. Leider liegen manche auch noch dem Irrglauben auf, dass man das Meer ausschöpfen könne. Die Wahrheit aber ist: Viele Fischvorkommen sind bereits ganz zusammengebrochen. Die Konsequenz: Der Bestand an Thunfisch, Haien und Schwertfischen ist um 90% zurückgegangen. Somit können sich aufgrund von ausbleibenden Paarungen gerade die Altfische nicht mehr fortpflanzen. Ebenso sind die Fangmethoden, das verheerende Fischmehl und das im Fischfutter befindet nur einige Gründe, genauer hinzusehen, wenn man seine Lust auf Fischgerichte nachgehen möchte: Auf Siegel, wie Naturland (Wildfang) oder Naturland (Aquakulturen) achten. Sie sind in der Nachhaltigkeit des Fischfangs, der Umgang mit den Tieren und der Verarbeitung beispielhaft. Einkaufsratgeber von Greenpeace und WWF sind im Internet eine sehr gute Richtlinie. Letzten Endes sollte aber auch der Fisch als das gesehen werden, was er ist: ein Luxus, der nicht regelmäßig auf dem Tisch landen sollte. 

6.) Süße Angelegenheit

Achte auf FAIRTRADE

Achte auf FAIRTRADE

Wir alle wissen es, aber den meisten fällt es einfach schwer: der Verzicht auf Zucker. Vorsätze haben wir, aber die Umsetzung holpert gewaltig. Jetzt kommt die gute Nachricht. Oder anders ausgedrückt: Eine Nachricht, die einem erstmal die Laune verdirbt, dann aber im besten Fall für einen guten, umsetzbaren Vorsatz sorgt. Beginnen wir mit einer Süßigkeit, die viele mögen: Schokolade. Eine 100g - Schokoladentafel hat nicht nur die Kalorienanzahl von einem Mittagessen (ca. 545kcl.) sondern oft wird für die Herstellung Milch von Kühen aus schlechter Haltung verwertet. Hinzu kommt, dass oft die Kakaobauern am Ende der Welt Hungerlöhne für ihren Kakaoanbau erhalten, die kaum ihre Familie ernähren. Leider - oft bei den großen Schokoladenkonzernen dieser Welt - arbeiten unter menschenverachtenden Bedingungen Kinder auf den Plantagen. Bei den allseitsbeliebten Gummibärchen befinden sich neben Kunstaromen und anderen Zusatzstoffen auch Schweinegelatine, die aus Schweineknochen und Schweineschwarte hergestellt wird hergestellt wird. Die Schweine, die für diese Produktion geschlachtet werden, leben unter miserablen Zuständen. Wo bleibt jetzt das Gute in den niederschmetternden Nachrichten? Kommt jetzt: Bevor man zu Süßigkeiten greift, sollte man sich damit auseinandersetzen, wen man da eigentlich bei seinem Kauf der Nascherei unterstützt. Und als Alternative bietet sich immer saisonales Obst an, dass mit der richtigen Zubereitung alles in den Schatten stellt, was eine Schokolade mit viel Zucker und ein Gummibärchen voller Kunstaromen je bieten könnte. Das Gewicht und das Gewissen wirds einem danken, denn wir heißt es so schön: " Your money is your vote!"

7.) Klar wie Wasser

"Eulen nach Athen tragen" steht bekannterweise für eine überflüssige Tätigkeit. Und wir alle gehen dieser verwirrenden Tätigkeit immer wieder nach. Im Supermarkt, an der Tankstelle, im Fitnessstudio und wo sonst, wo man Wasser in Flaschen kaufen kann. Wahlweise auch in Plastikflaschen. Jetzt kommt es, das große Fragezeichen. Wofür werden wir Deutschen von der Mehrheit der Menschen auf der Welt beneidet? Dass man bei uns das Wasser direkt aus dem Hahn trinken kann! Und zwar in Top - Qualität! Über diesen Luxus sind wir uns offenbar nicht bewusst, denn wir kaufen Wasser in meist Plastikflaschen von großen, nicht nachhaltig -arbeitenden Konzernen für sehr viel Geld. Hinzu kommt, dass dieses Konzern - Wasser erstmal zu uns befördert werden muss, was dem CO2 - Ausstoß - Konto gar nicht zugute kommt. Wir lassen uns also Wasser in Kunststoffflaschen liefern, unterstützen dafür Konzerne, die unsauber arbeiten und zahlen dafür eine Menge Geld. Eine wunderschöne nachhaltige Alternative wäre: Eine bezaubernde Trinkflasche zu kaufen, und dieses mit unserem Wasser zu befüllen. Dieses wird im Übrigen strenger geprüft wird, als jedes andere gekaufte Wasser aus anderen Ländern. Damit ist es gesünder und frischer, weil es nicht abgefüllt monatelang in Lagerhallen herumsteht.

8.) Einmal bio, bitte!

"Bio" - drei Buchstaben, die schon zu viel Diskussionen geführt haben. Die einen schwören auf BIO, die anderen halten es für Gaukelei für den Konsumenten. Fakt ist, dass wir uns heutzutage über das Internet und damit über die verschiedenen Produzenten ein ziemlich genaues Bild über deren Produkte machen können. Es liegt also an uns, zu überprüfen, was man uns vorgibt. BIO - Produkte gibt es mannigfaltig. Vom Fleisch, über Milch, Kaffee, Schokolade, Tee, Eiern, Wein, etc. Die Liste ist lang und vielversprechend, denn BIO - Hersteller setzen sich für keine genmanipulierte Fütterei bei Tieren ein, keine Pestizide beim Anbau von Obst und Gemüse, bessere Tierhaltung, weniger Dünger, und vieles mehr ein, was Nachhaltigkeitarbeit auf allen Ebenen der Produktionskette verspricht. Um das Bio - Siegel tragen zu können, müssen landwirtschaftliche Bio - Erzeugnisse von einer Kontrollstelle kontrolliert und zertifiziert werden. Das Siegel erhält nur das der, der die Rechtsvorschriften der EU für BIO - Landbau erfüllt. Klingt bürokratisch, sollte es auch sein, denn leider ist der rechtliche Schutz von " BIO" noch immer die Ausnahme. Ausdrücke wie " kontrollierter Anbau", " Qualitätsware" oder auch "natürlich" sind keine geschützten Begriffe. Was hier versprochen wird, wurde lange noch nicht gehalten. Hier ist es also unabdingbar, auf die Zutatenliste zu schauen, um sich einen besseren Eindruck zu verschaffen.Das grüne BIO - Siegel steht im Übrigen für klar definierte, gesetzliche Auflagen in Produktion und Verarbeitung. Die Anbauverbände Bioland, Demeter und Naturland stehen hier übrigens vorbildlich für die Nachhaltigkeit in der Produktion. Wichtig auch: Auch im Winter sollte von einer Bio - Mango abgesehen werden, denn ob BIO oder nicht. Die Flugreise der BIO - Mango und der dafür notwendige CO2 Ausstoß sollten nicht heruntergespielt werden. 

9.) Bauer fürs Leben

Eigenanbau beginnt auf dem Fensterbrett :)

Eigenanbau beginnt auf dem Fensterbrett :)

Das Beste, was man im Bezug auf Lebensmittel machen kann, ist sie selber anzubauen. Egal, ob Fensterbrett, Balkon oder Garten. Überall können ausgewählte Gemüse - oder Obstsorten angebaut werden. Bei der richtigen Pflege hat man so immer frische Köstlichkeiten, die den Begriff von BIO nicht besser darstellen könnten. Farblich sind selbst angebaute Produkte schon ein Traum, diese aber dann selbst in der Küche zuzubereiten, erfüllt einen zu recht mit Stolz. Auch Kräuter können wunderbar angebaut werden, und die haben einen herrlichen Nebeneffekt. Dadurch, dass wir Menschen unsere Städte immer größer bauen lassen, vertreiben wir auch immer mehr Bienen, Vespen, Käfer und Co. Um ihnen ihren Lebensraum zurückzugeben, kann man spezielle Kräuter und Blumen anpflanzen und diesen nicht nur beim Wachsen zusehen, sondern auch den Bienen beim Bestäuben. 

10.) In Zeiten des Genusses!

" Das Essen sollte zuerst die Augen erfreuen, dann den Magen!" Johann Wolfgang von Goethe wusste, wie es ging und genau das sollten wir uns - wenn möglich - vor jeder Mahlzeit vornehmen. Bewusst kochen, bewusst anrichten, bewusst genießen. In einer Zeit, in der sich die Welt immer schneller dreht, liegt es an uns selbst, die sich rotierende Kugel man anzuhalten, bzw, mal auszublenden. Einfach im Moment leben. Dem einen hilft eine ruhige Musik bei der Zubereitung des Essens, dem anderen die Stille. Es herauszufinden, ist schon der erste Schritt in eine Meditation, die eine wunderbare Grundlage darstellt, sich dem Essen mit all unseren Sinnen hinzugeben. Und in dieser Zeit gilt es, alle Außenreize zu verbannen. Kein Telefon, das einen aus diesem kostbaren Zustand herausreißen sollte. Bewusst zu essen, bedeutet auch, dem Körper die Zeit zu lassen, die Nahrung zu zerkauen, und sie nicht wie ein hungriger Hund in großen Happen hinunterschlingen. Viele von uns müssen die langsame und bedachte Art des Kauens erst lernen. Zu schnell essen wir unsere Mahlzeiten, weil wir immer der Meinung aufsitzen, keine Zeit zu haben. Wer langsam kaut und isst, gibt seinem Körper die Zeit, rückzumelden, wenn er satt ist. Langsames und bewusstes Essen hat also auch den Vorteil, das Sättigungsgefühl viel intensiver zu bemerken, was für eine Diät unabdingbar ist. Das Hungergefühl setzt meistens nach ca 20. Minuten des Essen ein. Je langamer wir essen, desto weniger essen wir. Das spart unnötige Kalorienaufnahme und wir brauchen weniger Lebensmittel. Wir schmecken auch intensiver, je langsamer wir essen. Und das sollte uns der Versuch wert sein.

Unser Körper ist  unser Zuhause, unser Rückzugsort, unser Tempel. Wir sollten ihn pflegen. Er dankt es uns mit Gesundheit, Stärke und Lebenslust.

Eure Carina

www.sunnyside-fasten.de

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