Stürmische Zeiten - Helena steht im Wind

 

Leben ist nicht immer Sonnenschein - wie Helena stürmische Zeiten übersteht.

 “Man kann keine neuen Ozeane entdecken, hat man nicht den Mut, die Küste aus den Augen zu verlieren.” (André Gide)

Fasten bei Wind und Wetter

 Nach meinem letzten Besuch in der Heimat bin ich mit einem Koffer, in welchen ich mit etwas Mühe selbst hineinpassen würde, zurück nach Berlin gefahren. Vollgepackt mit Schals, Mützen und dicken Strickpullovern, langen Strümpfen und Handschuhen, ziehe ich ihn hinter mir her, während ich mich durch die mittlerweile beißende Kälte am Stuttgarter Hauptbahnhof quäle. Es windet und die Luft fühlt sich an, als würde man mir kaltes Wasser ins Gesicht leeren. 

Angekommen in Berlin, ist es gefühlt nochmal 20 Grad kälter und ich muss den Koffer aufklappen, um eine Mütze herauszufischen, damit ich morgen nicht mit einer Ohrenentzündung im Bett liege. Ich habe wenig Lust auf den Winter. Ehrlich gesagt, gar keine. Ich weiß, mir wird die Sonne fehlen, die Wärme und das Gefühl von einer warmen Sommerbrise auf meiner Haut. Aber so ist das nun mal. Für eine gewisse, unbestimmte Zeit im Jahr, wird es kalt und stürmisch. Da muss man durch. Auch, um Vorfreude für den Sommer und wärmere, bessere Zeiten entwickeln zu können. 

Auszeit für die Seele - Fasten

Übertragen auf das Leben trifft das eigentlich auch zu, wenn ich es mir recht überlege. Stürmische Zeiten, in denen man meint, es pustet einem den Kopf vom Hals, weil so viel, oder auch mal Schlimmes geschieht, gehören nun mal dazu. So belastend es auch sein mag und wie kalt es sich in einem selbst dann auch anfühlt. Das können Tage, Monate oder auch mal Jahre sein. Es kann mit einem oder mehreren anderen Menschen zusammenhängen oder nur in einem selbst stattfinden.

 

Ich selbst habe bereits auch schon stürmische Zeiten erlebt, natürlich. Die anstrengendsten, aber auch wichtigsten dieser Zeiten hingen mit einer mir tief verbundenen Person zusammen, mit unserem zwischenmenschlichen Verhältnis wussten wir lange nicht gut umzugehen. Schon früh fanden wir beide aber die Metapher eines Schiffes, auf dem wir beide uns befinden. “Wir sitzen in einem Boot”, haben wir gesagt. Nachdem wir eine Weile gemütlich auf See herumgeschippert sind, sind plötzlich Wolken am Himmel aufgezogen. Ein Unwetter kam auf und eine lange, stürmische Zeit sollte vor uns liegen.  Irgendwann sind wir gekentert, es war zu stürmisch um unser kleines Boot herum. Heute haben wir uns ein größeres, stabileres Schiff gebaut, dem ein paar dunkle Wolken nichts anhaben können. Wir mussten erst feststellen, dass unser bisheriges Bötchen nicht stabil genug war. Wir mussten dazulernen. 

Und genau das passiert, in diesen Zeiten im Leben, die manchmal so stürmisch sind, dass es kaum auszuhalten ist. Man lernt dazu. 

Und Stürme gehen vorbei. Sie hinterlassen zwar Spuren und Chaos und bringen auch hin und wieder Verluste mit sich- aber dennoch kann man sicher sein, dass sich das Wetter wieder ändern und beruhigen wird. Genau wie wir es dadurch dann tun.

Die Sunnyside Winter-Retreats

Wenn es wie jetzt draußen kalt und stürmisch wird oder wir etwas erleben, was das Leben für eine Zeit lang ungemütlich macht- wir haben selbst die Wahl, wie wir entscheiden, mit den Umständen umzugehen. Sich erinnern, was einem bleibt, was im Sturm nicht kaputt gegangen ist, hilft zum Beispiel. Sich dem zuwenden und dort Hilfe suchen, wo wir uns sicher fühlen. Lösungen zu suchen, abzuwägen, wie es weitergehen kann. Motiviert bleiben. Und das Lächeln nicht verlieren, auch wenn es schwerfallen mag. 

 

Ich mochte diese stürmischen Zeiten in meinem Leben immer. Weil sie mich heute zu dem gemacht haben, wer ich bin. Weil sie mich mutiger und im wahrsten Sinne des Wortes selbst-”bewusster” gemacht haben. Weil ich nun weiß, dass ich auch in wilden, tobenden Zeiten irgendwie die Segel wieder aufstellen und mich selbst aus dem Sturm heraus bugsieren kann. Dass die stürmischste Zeit meines Lebens noch nicht vor mir lag, ist natürlich sehr gut möglich. Dass noch Zeiten kommen, in denen mir tatsächlich ein Mast abbricht oder ich auch mal von meinem sicheren Boot falle. Aber ich habe schwimmen gelernt. 

 

Und zudem: Es gibt natürlich Hilfe, in Form von Therapeut*innen, die stürmische Zeiten im Leben eines Menschen studiert haben und wie man darauf reagiert. Auch Sorgentelefone, wie unter der 0800 111 0 111, im Falle von Berlin, können durch Zuhören Ballast von einem nehmen. Scheut euch nicht davor, bei zu viel Wind im Leben nach Hilfe zu fragen.

 

Versucht, auch wenn es mit Sicherheit schwer fällt, auch im November die schönen Dinge zu erkennen und zu nutzen. Die Kerzen, den Glühwein/Punsch, die Wärmflaschen und Kuschelsocken. Und denkt vielleicht auch an die, die im tatsächlichen Sturm da draußen sitzen und bringt ihnen eine Mütze oder Tee vorbei. Wir brauchen uns nämlich gegenseitig im Sturm, so viel steht fest. 

Wenn Du Energie für stürmische Zeiten sammeln möchtest, dann melde Dich zu einer Sunnyside Fastenwoche bei mir an.

carina@sunnyside-fasten.de

 
Carina Teutenberg